JB: Yo Markus... was geht? Alles frisch bei dir?
Ja Jonny, soweit geht es mir wieder gut. Die Verletzung und OP habe ich, so wie es bis jetzt aussieht, halbwegs gut überstanden und der FC hat diese Saison auch schon gewonnen... man kann also zufrieden sein.
JB: Du hast die Verletzung gerades schon angesprochen, wat is da passiert?
Ach, beim Curb fahren bin ich gebailt und unglücklich auf meine linke Hand gefallen und beim röntgen haben die Ärzte dann einen älteren Kahnbeinbruch und frische Brüche im Handgelenk festgestellt. Es musste dann bei der OP etwas Beckenknochen entfernt werden und das wurde dann wieder ins Handgelenk eingepflanzt. 1 Woche Krankenhaus und 14 Wochen Gipsschiene waren dann die Folge. Ende Oktober muß ich zur 2. Nachuntersuchung, wenn alles blöd läuft werde ich dann noch mal operiert, Bis jetzt hat sich der Knochen noch nicht richtig weiterentwickelt, laut den Ärzten kann so was aber auch bis zu 1 Jahr dauern.. Mein Arbeitgeber war natürlich nicht so begeistert, da ich die ganze Zeit nicht arbeiten konnte, hoffen wir mal das
die 2. OP nicht nötig ist....

JB: Was machst du beruflich?
Ich arbeite seit 9 Jahren bei einer Kölner Firma in der EDV-Abteilung. Die Arbeit macht spaß und die Kollegen sind so weit okay. Es könnte wahrlich schlimmer sein...
JB: Und nach Feierabend?
In meiner Freizeit bin ich natürlich öfters mal bei euch im SD-Shop, auf dem Sofa abhängen und Skate-DvD’s gucken, am Wochenende darf ich natürlich kein FC-Spiel verpassen und soweit es die Knochen erlauben, auch noch etwas skaten.
JB: So wie es aussieht, scheinen ja noch einige Leute reges Interesse an deiner Person zu haben, obwohl deine Profizeit als Skater ja schon etwas länger her ist. Du bist ja damals für Titus/T-Boards gefahren und warst Pro... wie kam es dazu?
Ich wurde damals schon länger von Titus und dann später von T-Boards gesponsort und dann hieß es: „Wenn du beim World Cup gut abschneidest, wirst du Pro bei T-Boards“. Ja und der Contest ist dann auch richtig gut gelaufen. Ich kam mit Sami Harithi als einzigste deutschen Starter ins Finale und hab dann auch noch u.a. Jason Lee und Salman Agah hinter mir gelassen. Ich glaub Kosten wurde 50igster oder so... Ja und dann habe ich später mein Pro-Board bei T-Boards bekommen. Das hat mich damals sehr stolz gemacht, da es immer mein Traum war, ein mal beim World Cup mit zu fahren und dann auch noch ein Pro-Board zu bekommen. Das beides dann auf einem Schlag funktioniert hat, war natürlich um so schöner. Das war auch echt eine verdammt schöne Zeit, ich war viel unterwegs und war immer mit netten Skate-Kollegen zusammen. Damals ging ich noch zur Schule und hatte natürlich noch richtig viel Zeit zum skaten
JB: Mit wem bis du früher so rumgefahren?
In Köln eigentlich immer mit der Dom-Posse auf der Domplatte, sonst war ich viel mit Veith Kilberth unterwegs und halt mit den Leuten wo man gerade war. In Hamburg war ich damals auch öfters mal und hatte da immer sehr viel Spaß gehabt, ist klar mit Leuten wie Christian Heitmann oder Patrick Eling gab es immer was zu lachen und zu erleben. Nebenbei waren die Skate-Sessions mit den Jungs natürlich auch immer so joot. Lustig war es immer, sei es mit Christian „Ente“ Krahe, Mehmet Aydin oder Tobias Hunger, die meisten Kollegen waren und sind immer noch entspannte Leute. Oder der gute Nu Heinzel (damals Teamkollege und auch Pro bei T-Boards), mit dem habe ich auch einige Touren gemacht, wo man aus dem Lachen nicht mehr raus kam. Weißt du noch wie der damals in M’gladbach im Schlafsack von oben in die Half-Pipe gesprungen ist?
JB: Yep Digga, ich sag nur Salto rückwärts, total besoffen… Da haben wir doch alle nach dem Contest in der Halle in Mönchengladbach (DOME) gepennt... Lang, lang ist es her…
Ja, davon gibt es ne ganze Menge Storys, der Jung hat schon für viel Unterhaltung und jede Menge Lacher gesorgt.
JB: Das konnte man damals ja auch im T-Boards Video „Trouble“ sehen, wo er einen lustigen Part hatte.
Ja, so ist es. Die Drehtage waren auch unheimlich lustig und haben sehr viel Spaß gemacht. Das Budget war klein, hat aber für eine kleine Auto-Tour durch Deutschland gereicht. Geschlafen haben wir bei Skate-Kollegen, in der Not auf dem Fußboden. Ein Hotel war damals noch nicht drin, genauso wie eine Team-Tour nach Barcelona oder auf eine Insel. Das ist ja heute schon anders. Aber früher kannte man das ja nicht so in Deutschland, deswegen hat es auch nicht gefehlt. Es war damals für mich, genauso wie es heute für die Jungs ist, aber immer lustig und mit ner Menge guten Skate-Sessions mit Freunden.

Früher war natürlich noch alles ein bisschen kleiner. Die Contests waren nicht so gut organisiert wie heute, die Preisgelder waren natürlich noch nicht so hoch wie heute und, wie eben schon erwähnt, so was wie Touren nach Barcelona oder auf ne Insel waren damals noch nicht drin. Es gab zwar in den 90iger auch schon richtig viele Skater in Deutschland, aber es war noch nicht so in der Öffentlichkeit wie heute. Das sieht ja heute schon ganz anders aus.
Sei es die Contests, die Preisgelder, die Verpflegung oder auch der Street-Parcour, da hat sich schon einiges geändert. Anfang der 90iger waren einige Contests noch in einer Turnhalle oder in einem Stadtpark, die Rampen waren teilweise sehr gewöhnungsbedürftig und alt, Catering oder so was gab es nicht und die Preisgelder waren auch oft sehr überschaubar. Geschlafen wurde dann schon mal in einer Turnhalle (Dortmund Keuninghaus) oder unterm freien Himmel (Contest Essen Grugaprak oder Contest Adelberg). Alleine war man aber nie, es war lustig und man hat was erlebt… und wenn dann noch Mussa und Fadi Najras dabei waren, hat man sich auch direkt sicher gefühlt… Wenn man sich die C.O.S-Cup Serie heute ansieht, was die da alles auf die Beine stellen, da geht es, meiner Meinung nach, schon in die richtige Richtung.
Es gibt ja immer noch sehr viele Skater in Deutschland und die haben untereinander auch so einen Zusammenhalt wie wir ihn früher hatten. Die ganze Szene ist schon gewachsen und den Unterschied von manchen europäischen Skater zu den amerikanischen Skater ist nicht mehr so groß wie er mal war. Das Skaten steht auch mehr in der Öffentlichkeit, dass kann man ja schon an den Firmen sehen, die sich in der Skate-Szene als Sponsoren reinbringen.
JB: Du hast ja jetzt schon kurz von früheren Contests erzählt, was waren denn für Dich im Nachhinein die schönsten?
Das war auf jeden Fall der World Cup 1993 in Münster. Ich kann mich noch sehr gut an das Wochenende erinnern. Sei es das Gefühl nach einem guten Final-Run, wo mehrere tausend Zuschauer einem applaudiert haben, oder die ganzen Interviews für das Fernsehen (WDR, MTV, VIVA oder u.a. einem finnischem Sender) oder für mehrere Zeitschriften machen musste, Autogramm schreiben... hört sich vielleicht blöd an, es war aber eine schöne Sache, die ich bis dahin auch nicht kannte. Viele dieser alten Zeitungsartikel habe ich noch zuhause, ist schon lustig diese hin und wieder mal zu lesen. Überraschend war auch die Rückfahrt mit dem Zug von Münster nach Köln. Als ich in den Zug einstieg, war dieser komplett voll. Die Hälfte der Fahrgäste waren Skater. Ich wollte eigentlich nach vorne gehen, aber plötzlich rief einer: „Eh, da is der Müller. Den haben wir doch eben beim World Cup noch skaten gesehen…“ Einer meinte dann sofort ob ich nicht ein paar Titus-Sticker dabei hätte und was das für ein Gefühl wäre beim World Cup mit Pros wie Hawk, Kosten, Templeton oder Markovich zusammen auf einem Parcour zu skaten. Ich habe mich dann zu den Jungs gesetzt und wir haben uns die ganze Fahrt unterhalten. Die waren locker drauf und hatten dann auch noch ne Flasche Sekt dabei, welche wir dann zusammen geleert haben. Für mich ein unvergessenes Wochenende mit sehr viel Spaß und netten Leuten!
Ansonsten gab es da natürlich noch den Köllefornia Cup an der North-Brigade in Köln. Zu diesem Contest kamen auch immer Skater aus ganz Deutschland. Sei es der I-Punkt Bus aus Hamburg (u.a. mit Chris Heitmann, Patrick Eling, Richie Löffler, Markus Jürgensen, Fabio Fusco) oder eine Fraktion aus dem Süden (u.a. mit Stefan Lehnert), der Contest war immer gut besucht und man konnte sehr gutes Skaten sehen.
Unvergessen sind auch die Versuche von D.J. Ortsiefer den Platz zu trocknen (teilweise mit Erfolg!!!) und die legendären North-Burger… Der Contest hatte schon was besonderes, gerade für mich als Kölner.
Der I-Punkt-Contest in Hamburg war auch sehr lustig, da kamen auch immer sehr viele Leute hin und es war immer ein geiles Wochenende… Klar mit dem Kiez und was Hamburg sonst noch alles zu bieten hat wurde es nicht langweilig. Hamburg finde ich auch, ist ähnlich wie Köln, eine sehr schöne Stadt mit vielen interessanten Ecken und Leuten. Es hat auch ein besonderes Flair… müsste ich noch mal hin. Vielleicht wenn der FC in Hamburg gegen St. Pauli spielt...
JB: Wie findest du die Entwicklung speziell in Kölle, wo die Stadt die Curbs am Dom angefräst haben und das Skaten auf der Domplatte nicht mehr so geduldet ist?
Ich bin ja nicht mehr so oft am Dom wie in den 90iger, aber es ist schon schade, dass es jetzt wohl vorbei ist mit den schönen Sessions am Dom. Seit dem ich denken kann, gab es immer Skater am Dom. Als ich als kleiner Jung mit meinen Eltern über die Domplatte ging, waren da schon ein paar Jungs am skaten. Und es standen immer einige Personen herum, die sich das alles angesehen haben und auch begeistert waren und applaudiert haben. Die Skater gehörten halt immer zur Dom-Umgebung dazu... genau wie der Dom, der ist auch schon ewig da... Man kann (nicht muß) vielleicht auch den einen oder anderen Gegensprecher verstehen, aber es ist schon schade... es war schon immer ein unglaubliche Atmosphäre auf der Domplatte. Den Dom vor Augen...damals standen noch die Palmen in der Curb-Umgebung... schön etwas skaten und später was vom China-Man... Ich meine, der Boden war perfekt zum fahren, die Curbs waren damals einfach einmalig und unheimlich gut zu skaten, dazu noch ne Mege an guten Skatern und halt die Dom Atmosphäre... Es war schon eine sehr schöne Zeit und es kamen auch oft Skater aus ganz Deutschland bzw. teilweise aus Europa nach Köln, nur um eine schöne Session auf der Domplatte zu haben. Die Domplatte galt als einer der besten europäischen Skate-Spots, da wurden schon auch ne menge Bilder gemacht und ein paar schöne Lines gefilmt. So wie es aussieht, steht ja dem Bau der neues neuen Skate-Plazas am Südkai nicht mehr im Wege. Und wenn das alles so durchgeführt wird, wie es geplant ist, wird der neue Plaza verdammt gut. Das Modell sieht jedenfalls schon mal vielversprechend aus und lässt auf einen schönen Sommer 2011 hoffen. Die Jungs, die das alles geplant haben, haben echt einen guten Job gemacht. Mann kann alles skaten: Cubs, Rails, Stufen, Banks, Gaps… es wird alles geben, was es auch am Dom gibt. In meinen Augen ein sehr guter Ersatz zur Domplatte. Da der neue Spot auch direkt am Rheinufer liegt, wird die Atmosphäre bestimmt auch sehr gut sein, auch wenn der Dom nicht mehr da ist… Aber, der Vater Rhein macht dat schon und der Dom ist ja auch noch im Blickfeld.
JB: Und was ist so für die Zukunft geplant?
Da es jetzt langsam kälter wird, werden wir ja bei euch im Keller des Ladens eine kleine Mini-Ramp bauen. Da sind lockere Skates-Sessions im Keller ja schon mal gesichert. Ansonsten natürlich versuchen gesund zu bleiben und mich in Zukunft vielleicht nicht mehr so viel über die FC-Spiele zu ärgern... das ist nämlich nicht so gesund für mich und passiert leider ziemlich oft. Auf die „FuckingFiftyFriday“ Skate-und-Grill-Sessions 2011 von StreetDreams bin ich auch gespannt, hoffen wir mal das die Wintertage nicht so lange werden und wir schon schnell wieder mit den FFF’s starten können.
JB: Genau, der Grill darf nicht zu lange ruhen...
Ich grill jedem die Wurst, wie er sie haben will... Ich finde das auf jeden Fall ne nette Sache. Für alle die den „FuckingFiftyFriday“ nicht kennen: wir treffen uns an einem Spot, skaten bisschen mit Freunden und schmeißen den Grill an. Schön „Skate and Chill“ und danach dann ne leckere Grillwurst. Die Würste und RedBull sind für lau und für Musik ist auch gesorgt. Wer mal kommen will, immer der letzte Freitag des Monats, solange das Wetter gut ist (Infos gibt es auf dem StreetDreamsBlog)... Jeder ist gerne willkommen und wer nicht will... kann ja weg bleiben. Jetzt am Wochenende ist es (ausnahmsweise) am Samstag, bei gutem Wetter am Rollhockey-Platz (altes Eisstadion) und wenn es nicht so gut ist, unter der Mülheimer Brücke (little Burnside). Bei starkem Regen wird es wohl auf nächste Woche verschoben, deshalb bei Interesse vorher noch mal aufm Blog gehen...
JB: Ja, Markus dann dank ich Dir für das Interview und wünsch UNS noch viele weitere schöne
Jahre im skatebiz.....HOLLA
Yo Digga, dat wird schon... so lange der FC in der 1. Liga bleibt und der Shop weiter so gut läuft, ist alles im grünen Bereich!!!
Text: JB
Pics: Helge Tscharn
4 Kommentare:
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markus war der erste der die 13er am hihat hotel geflipt hat.coole sache mit dem inerview
BOMBE
Handgranate.
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